Fränkische Nachrichten vom 22.05.2021
Fränkische Nachrichten vom 11.09.2020
Fränkische Nachrichten vom 04.04.2020
Fränkische Nachrichten vom 21.12.2015
Stimme Heilbronn vom 22.10.2015
Fränkische Nachrichten vom 03.07.2015
Sport als geeignetes Mittel zur Integration
Zwölf junge Männer aus Syrien trainieren nun mit der AH-Fußballmannschaft des SV Germania Adelsheim und nahmen mit Freude neue Trikots in Empfang. Das Bild zeigt die neuen Fußballspieler aus Syrien und hintere Reihe von links: Jugendtrainer Ralph Gaukel, Vorsitzender Rainer Bühler und Bernd Klumpp.
ADELSHEIM. Neben dem Adelsheimer "Asylkreis" trägt auch der SV Germania Adelsheim zur Integration von Asylbewerbern aus dem Bürgerkriegsland Syrien bei.
Dass bei gemeinsamem Sport, bei dem man gemeinsam gewinnt oder verliert, schon viele Freundschaften geschlossen wurden, ist allgemein bekannt und deshalb auch ein geeignetes Mittel, andere Menschen hier zu integrieren. Der SV Germania dürfte hier, auch für andere Vereine, ein Zeichen gesetzt haben.
Am Dienstagabend übergab Bernd Klumpp aus Sennfeld, der vor zehn Jahren in Stuttgart die Gruppe "Einfach sozial" gegründet hat und auch heute noch ehrenamtlich mitwirkt, 20 neue Trikots an die neuen Fußballspieler aus Syrien.
Begeistert bei der Sache
"Die Freude der jungen Männer ist groß gewesen, als ich mit den Trikots erschien", erklärte Klumpp und dankte den Verantwortlichen des SV Germania für die Aufnahme der neuen Fußballspieler.
Zwölf junge Männer aus Syrien nahmen bisher drei Mal mit Freude am AH-Training teil und waren begeistert bei der Sache. Drei Jugendliche Syrer nehmen außerdem am Jugendfußballtraining und drei Personen beim Volleyballtraining des SV Adelsheim teil, betonte Jugendtrainer Ralph Gaukel im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten.
Vorsitzender Rainer Bühler lud die neuen Mitspieler nach dem Training vor zwei Wochen zum Grillen ein. Einige Tage danach halfen alle, unter der Leitung von Sebastian Fuchs, beim Arbeitseinsatz auf dem Sportplatz mit, so der Vorsitzende weiter.
Sherwan Ibrahim ist seit acht Monaten hier im Bauland. Er sagte im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten: "Ich bin so froh, dass wir hier am Sport teilnehmen können. Auch in Syrien haben wir Fußball gespielt. Wir danken alle dem SV Adelsheim."
Vorsitzender Rainer Bühler dankte abschließend Bernd Klumpp für die Trikotspende an die jungen Männer aus Syrien. eve
© Fränkische Nachrichten, Freitag, 03.07.2015
Roigheimer Rundschau vom 03.06.2015
Fränkische Nachrichten vom 10.03.2015
Die Gruppe "Einfach Social" mit Initiator Bernd Klumpp aus Sennfeld war wieder einmal unterwegs: 13 Menschen, die sich nicht alles leisten können, und vier Helfer der Initiative verbrachten zwei spannende und informative Tage in Augsburg.
Mit Fahrzeugen der Unterstützer startete die kleine Reisegruppe zu einem Eishockeyspiel der "Augsburger Panther" nach Augsburg. Der Verein hatte die Gruppe dazu eingeladen. "Danach gab uns die Boxerin Nikki Adler aus Augsburg eine Autogrammstunde und verbrachte mit uns den Abend", berichtet Rudi Klumpp den FN weiter.
Nikki Adler ist vierfache Weltmeisterin in der 76,5-Kilogramm-Klasse. Am Samstag wurde die Gruppe von der Firma heli-aviation Helicopter zu einer Betriebsführung eingeladen. "Dort wurde uns alles erklärt und am Schluss durften sich alle einmal in einen Helicopter setzen", so Klumpp.
Die Stadt Augsburg lud am Nachmittag in den Botanischen Garten ein und organisierte eine informative Führung. "Der erste Tag war ein Tag voller Spaß und am zweiten Tag konnten alle was dazu lernen", so Klumpp.
Nächstes Ziel "Frankfurt Galaxy"
Die nächste Reise ist schon in Planung: Am 13. Juni geht es zu "Frankfurt Galaxy" und damit zu American Football. "Einfach Social" ist mit einer 15-köpfigen Gruppe von Teilnehmern zwischen 12 und 65 Jahren Ehrengast in Frankfurt. "Es sind Menschen, die es im Leben nicht einfach hatten, durch Krankheit, Armut und Schicksale in der Familie", schildert Bernd Klumpp, der den Kontakt zu "Frankfurt Galaxy" hergestellt hatte. Die Teilnehmer des Ausflugs kommen dabei sowohl aus Heilbronn als auch Köln.
"Ich treibe selbst viel Sport und finde, dass American Football das Leben widerspiegelt. Man kämpft nicht nur für sich, sondern auch für andere. Das Team ist eine Einheit, und da sich jeder für jeden einsetzt, hat man gemeinsam Erfolg. Deswegen gefällt mir American Football", sagt Bernd Klumpp.
Der "Einfach Social"-Besuch sei eine gute Botschaft nach außen, da Menschen sehen, dass es sich lohnt zu kämpfen." Die Gruppe dürfe ganz nah bei der Mannschaft sein und werde eine Autogrammstunde erleben. Daheim in Adelsheim läuft parallel eine Aktion, bei der hochwertige, neue Sportartikel kostenlos an bedürftige Personen, vor allem an Familien mit Kindern verteilt werden. Bis jetzt wurden rund 20 Pakete versendet. Das soll noch bis Ostern so fortgesetzt werden. Geplant ist zudem ein Aktionstag in Adelsheim, bei dem die Sportsachen direkt an Interessierte ausgegeben werden. Dafür fehlt allerdings noch ein Raum.
Aktiv seit dem Jahr 2007
Seit 2007 arbeitet "Einfach Social" (www.einfach-social.de) am Ziel, Menschen in Not zu helfen, Schuldnerberatung anzubieten, Ausflüge für finanzschwache Familien aller Herkunftsländer und Religionen zu organisieren und Menschen in Not finanziell und mit alltäglichen Gebrauchsgegenständen zu helfen. "Wir leben den europäischen Traum des Miteinanders und des sozialen Friedens. Wir wünschen uns eine Welt, in der sich die Menschen besinnen, sich wieder gegenseitig helfen und eine Gesellschaft, in der es keine Diskriminierung gibt."
Gegründet wurde die Gruppe im Raum Stuttgart/Heilbronn. Eine weitere Initiative engagiert sich mittlerweile auch in Köln.
"Einfach Social" wird unter anderem von Martin Schulz, dem Präsidenten des Europäischen Parlaments, unterstützt. sab
© Fränkische Nachrichten, Mittwoch, 11.03.2015
Fränkische Nachrichten vom 29.11.2014
INITIATIVE „EINFACH SOCIAL“: Pakete mit Katzenfutter und Spielzeug für Vierbeiner an bedürftige Rentner verteilt
Einfache Aktion machte Rentnern Riesenfreude
SENNFELD. Es ist eine scheinbar nur kleine Aktion, aber sie machte vielen Menschen eine Riesenfreude: Bernd Klumpp und weitere ehrenamtliche Helfer seines Netzwerks "Einfach social" verteilten am Samstag 72 Pakete mit Katzenfutter und Spielzeug für Vierbeiner an bedürftige Menschen und ihre Haustiere. 15 Personen aus Sennfeld und Adelsheim hatten den Aufruf auf der Homepage von "Einfach social" gesehen oder durch Mundpropaganda von der Aktion gehört. Sie kamen zu Bernd Klumpp nach Hause und nahmen dort die Zehn-Kilo-Pakete im Wert von jeweils 35 Euro entgegen. Das Futter wird ihre Haustiere für ein bis zwei Monate satt machen.
Für Bernd Klumpp ist die Sache mit dem Katzenfutter "ein richtiger Erfolg". In den Genuss der Hilfsaktion kamen Einzelpersonen, überwiegend bedürftige Rentner, die es nach den Worten Klumpps schwer im Leben haben, und denen das Geld fehlt, ihren vierbeinigen Freund gut zu ernähren.
Ein Sponsor hatte die über 750 Kilogramm hochwertiges Katzenfutter zur Verfügung gestellt und in Sennfeld abgeliefert. "Ich habe schön gestaunt, als der Lastwagen vorgefahren ist und die vier Paletten abgeladen wurden", erzählt Klumpp. Nur ein kleiner Teil der Pakete ist noch übrig und soll versendet, beziehungsweise bei einer weiteren Aktion in Heilbronn verteilt werden. Im Laufe des Nachmittags in Sennfeld, so berichtet, Klumpp, sei er ins Gespräch gekommen mit den älteren Menschen. "Viele sind einsam. Die Katze ist oft fast der einzige Freund, der ihnen noch geblieben ist."
Eine halbe Million Senioren bundesweit sei auf Grundsicherung angewiesen. Das seien nicht einmal 400 Euro im Monat plus Miet- und Heizkosten.
Von vielen Seiten wird die Ehrenamtlichen-Initiative gewürdigt. Ihr Ziel ist nach den Worten von Bernd Klumpp und seiner Mitstreiter eine gerechtere Welt, in der es keine Verfolgung für Menschen anderer Hautfarbe oder Religion gibt, in der Menschen einander helfen. Mit vielen Projekten haben die übers Internet vernetzten Ehrenamtlichen bewiesen, dass das geht, und dass es immer wieder Personen und Firmen gibt, die spenden. Eines der Projekte von "Einfach social" ist es, armen Familien und Benachteiligten Urlaube zu ermöglichen. Erst vor einigen Monaten hat Klumpp für eine Gruppe eine Reise in den Ferienpark "Landal Sonnenberg" organisiert - von den Fahrzeugen über die Verpflegung bis hin zur Unterbringung alles durch Spenden und Sponsoring finanziert und durch Ehrenamtliche ermöglicht. "'Einfach social' steht für Menschen, die anderen Menschen ohne Wenn und Aber helfen. Egal, wo man herkommt", sagt Klumpp. Das will auch das Video zeigen, das seine Gruppe bei der Bewerbung um den Bürgerpreis eingereicht hat (http://vimeo.com/hahnfilm/einfachsocial). Junge und ältere Menschen erklären dort unter dem Titel "Ich wünsche mir ...", wie sie sich die Welt vorstellen. Unter die ersten Zehn hat es der Film nicht geschafft. Jetzt hofft Klumpp, dass das nächste Landal-Projekt auch ohne das Preisgeld klappt. Mehrere arme Familien sollen im Frühling reisen können, Interessenten können sich noch bewerben.
Die Landtagsabgeordnete Dr. Dorothee Schlegel hat Klumpp kürzlich den Ehrenamtspreis verliehen. Unterstützung bekommt die Initiative auch von Martin Schulz, dem Präsidenten des Europäischen Parlaments. "Die Arbeit von Initiativen wie der Ihren trägt zur Verständigung und zum friedlichen Zusammenleben bei. Ihr Einsatz für Bedürftige ist ein herausragendes Beispiel gelebter Solidarität", schreibt er. Ministerpräsident Winfried Kretschmann schrieb Klumpp: "Was Sie für die Gesellschaft leisten, verdient unseren größten Respekt. Sie haben richtig erkannt, dass sich Barrieren in unseren Köpfen nur durch das gegenseitige Kennenlernen und Austausch der Kulturen überwinden lassen." "Einfach social" schaffe ein "Mehr an sozialer Gerechtigkeit". Für andere da zu sein, aber auch mit neuen Ideen die Eigeninitiative zu ergreifen, zeichne die Initiative aus. "Engagements wie das Ihrige machen Baden-Württemberg erst wirklich zu einem reichen Land", so Winfried Kretschmann in einem Brief.
© Fränkische Nachrichten, Samstag, 29.11.2014
Fränkische Nachrichten vom 17.06.2014
„EINFACH SOCIAL“: 15 Kinder erlebten „Skydiving“ / Sennfelder für Engagement-Preis vorgeschlagen
Der Traum vom Fliegen wurde im Windkanal wahr
SENNFELD. Wieder war Bernd Klumpp unterwegs: Der Sennfelder organisierte in den vergangenen Tagen eine spannende Reise für 15 Kinder aus armen Familien. Nach dem Landal-Ferienpark-Projekt im April verhalf der Sennfelder mit seinem "Einfach social"-Projekt, unterstützt von Sponsoren und ehrenamtlichen Helfern, jetzt weniger begüterten Menschen zu einem spannenden Ausflug.
Meerestiere bestaunt
Am Donnerstag ist die kleine Reisegruppe aus 15 Kindern und zwei Betreuern in Richtung Ruhrgebiet gestartet. In Bottrop erlebten die Jugendlichen "Indoor Skydiving": Angeleitet von speziellen Trainern und ausgestattet mit entsprechenden "Raumanzügen" ging es in die Luft. Im Windkanal wurde der "Traum vom Fliegen" wahr. Danach ging die Reise noch weiter ins "Sealife" nach Oberhausen, wo die Kinder Meeres- und Flusstiere in über 50 Becken und Aquarien bestaunten.
Die beiden Einrichtungen sponserten den Besuch, auch Hotels halfen. Bernd Klumpp und das Hilfswerk "Menschen in Not" übernahmen die Fahrtkosten. Auch dem Kölner Dom stattete die Gruppe auf der Rückreise noch einen Besuch ab.
Klumpp, der in Stuttgart arbeitet und seit einigen Monaten in Sennfeld lebt, hat in den vergangenen sieben Jahren mit vielen Projekten im Rahmen von "Einfach social" gezeigt, dass man auch als einzelner sozial Schwächeren helfen kann: Ohne Verwaltungsapparat, ohne Verein, aber mit viel Engagement und einer dichten Internet-Vernetzung.
Für sein Engagement, das von vielen "stillen" Sponsoren finanziell und von der Politik ideell unterstützt wird, wurde Bernd Klumpp jetzt für den Deutschen Engagement-Preis vorgeschlagen. Träger ist das Bündnis für Gemeinnützigkeit, ein Zusammenschluss von großen Dachverbänden und unabhängigen Organisationen sowie von Wissenschaftlern.
Die bundesweite Auszeichnung für Engagierte wird seit 2009 jährlich in sechs Kategorien ausgeschrieben und wird vom Bundesfamilienministerium gefördert. Vorschläge dazu können noch bis zum 1. Juli eingereicht werden (www.deutscher-engagementpreis.de). Der Preis ist mit 10 000 Euro dotiert und wird am Internationalen Tag des Ehrenamtes, am 5. Dezember, in Berlin verliehen. sab
© Fränkische Nachrichten, Dienstag, 17.06.2014
Deutsch Türkischen Nachrichten vom 12.06.2014
Die Gruppe „Einfach Sozial“ um den Initiator Bernd Klumpp wurde für ihre Arbeit bereits von namhaften Politikern ausgezeichnet. Darunter der Präsident des Europarlaments Martin Schulz, Bürgermeisterin der Stadt Stuttgart Susanne Eisenmann oder die Integrationsministerin des Landes Baden-Württemberg Bilkay Öney.
„Es geht darum, eine Völkerverständigung hinzubekommen, um verschiedene Nationalitäten und Religionen für soziale Projekte zu gewinnen“, sagt Klumpp. Ihm sei es wichtig, dass sich Muslime, Christen und Menschen aus anderen Religionen gegenseitig unterstützen. Die Ehrenamtlichen kommen aus verschieden Ländern. Über die Hälfte von ihnen stammen aus der Türkei.
Da die Gruppe weder ein eingetragener Verein noch eine Stiftung ist, bekommen sie keine staatlichen Zuschüsse. Sie sind auf Hilfen und Spenden aus der Zivilbevölkerung und privaten Unternehmen angewiesen. Über die Unterstützung von Unternehmen zeigt er sich positiv überrascht. In den letzten Jahren hätten die Hilfen zugenommen.
Zu den verschiedenen Projekten gehören Kulturveranstaltungen wie Ausflüge in Freizeitparks, Lebensmittelhilfen oder Behördengänge. Ein besonderer Fall sei eine junge alleinerziehende Mutter aus der Türkei gewesen. Kurz vor der Geburt ihres Kindes sei ihr Ehemann tödlich verunglückt. „Eine junge Familie, wo der Vater verstorben ist. Das war ein besonders tragischer Fall“, erinnert sich Bernd Klumpp. Man habe ihr bei Anträgen und bei der Arbeitssuche geholfen.
Die Gruppe geht davon aus, dass durch ihre Arbeit die sozialen Lücken geschlossen werden. „Menschen sollen sich wieder untereinander mehr helfen, wie es früher einmal war“, erhofft sich Klumpp. Dadurch steige die gegenseitige Akzeptanz und fördere den sozialen Frieden.
Durch ihre Arbeit versucht die Gruppe, die mit dem Deutschen Engagementpreis 2013 ausgezeichnet wurde, ein Vorbild für andere zu sein. Bernd Klumpp hat die Vision, dass sich solche Projekte in Europa und der Welt ausbreiten.
Wenn Sie sich weiter über die Gruppe informieren möchten, sie unterstützen oder Hilfe benötigen, finden Sie hier den Link auf die Homepage: www.einfach-social.de
Fränkische Nachrichten, Samstag, 19.04.2014
LAND UND LEUTE: Bernd Klumpp aus Sennfeld organisiert Projekte für Bedürftige / Viele Firmen helfen gerne
„Ich träume von einer sozialeren Welt“
SENNFELD. Helfen kann jeder, und helfen ist ansteckend. So könnte man das Motto von Bernd Klumpp zusammenfassen. Er beweist, dass es - entgegen der landläufigen Meinung - noch immer genug Menschen und Firmen gibt, die gerne spenden. Und, dass das Unmögliche durchaus möglich ist.
Das jüngste Projekt des Neu-Sennfelders: 35 Frauen, Männer und Kinder, die sich keinen Urlaub leisten können, erlebten in der vergangenen Woche eine schöne Freizeit im Landal-Ferienpark "Sonnenberg" hoch über der Mosel. Spaß sollten sie dort haben und neuen Lebensmut schöpfen, so Klumpp.
Alles an diesem Urlaub war gespendet: Der Besitzer des Ferienparks stellte die Bungalows kostenlos zur Verfügung, ein türkischer Großbäcker stiftete eine halbe Wagenladung voll Backwaren, die Transportfahrzeuge waren vom Opferhilfswerk Heilbronn und einem Stuttgarter Autohaus, ein Lebensmittelhändler aus Trier und viele Privatleute halfen. Auch wenn sich das unwahrscheinlich anhört: Bernhard Klumpp hat in den vergangenen sieben Jahren mit bis zu vier solcher Projekte jährlich bewiesen, dass Helfen geht. Ohne Verwaltungsapparat, ohne Verein im Hintergrund, einfach nur von einem bescheidenen, heimischen PC-Arbeitsplatz aus. Und mit einer dichten Internet-Vernetzung von Unterstützern und Bedürftigen.
Seinen eigenen Lebensunterhalt verdient Klumpp als Selbstständiger mit Buchführungsarbeiten für kleine und mittlere Firmen vor allem im Stuttgarter Raum. Dass es sein "Hobby" wurde, anderen zu helfen, erklärt der gebürtige Freudenstadter mit seiner Biografie: Seine eigene, arme Familie konnte ihn nicht selbst aufziehen. Schon in der Jugend sammelte er viele Erfahrungen mit Armut, Schicksalsschlägen und Behördengängen. Daraus entwickelte sich auch eine weitere Tätigkeit: Bernd Klumpp ist seit 2005 ehrenamtlicher Hartz-IV-Berater und begleitet in dieser Eigenschaft Hilfe-Empfänger.
Ideelle Unterstützung
Es bleibt nicht aus, dass soviel Engagement gewürdigt wird, zum Beispiel mit der Nominierung für den Ehrenamtspreis 2013. Viele Politiker unterstützen Klumpp ideell. Zum Beispiel Martin Schulz, der Präsident des Europa-Parlaments. Er gibt Klumpp Empfehlungsbriefe für seine Spenden-Werbeaktionen bei Firmen mit.
"Ich möchte vorleben, dass das geht: Jeder kann helfen. Und das ist manchmal sogar ansteckend", ist der 46-Jährige überzeugt. Tatsächlich arbeiten viele, denen er auf die Beine helfen konnte, heute selbst als Ehrenamtliche mit, akquirieren Spender und Sponsoren für neue Projekte. So wächst der Kreis der Helfer, und das Netzwerk wird größer. Im Moment sind es rund 20 Personen im "harten Kern".
Immer mehr Bedürftige melden sich bei Klumpp, der seit drei Monaten in Sennfeld lebt. Mal geht es um fehlende Babykleidung für Alleinerziehende - Klumpp hat eine Firma an der Hand, die eine Ausstattung schickt. Mal bleibt einem armen Rentner nur der Hund, und für den kann er kaum das Futter zahlen - ein Hersteller schickt ein Paket. Dann wieder geht es um eine etwas kompliziertere Brille, die Hartz IV-Empfänger nicht vom Amt bekommen - auch hier gibt es hilfsbereite Hersteller. Beim letzten Brillenprojekt, berichtet Klumpp, konnten 300 Sehhilfen ausgegeben werden.
Mehr Firmen als man denkt, wollen sich sozial engagieren, sagt er. "Sie helfen uns gerne, weil sie konkret sehen, was wir mit dem Geld machen." Beim Brillenprojekt prüft der in Sozial-Angelegenheiten erfahrene Klumpp die Bedürftigkeit, der Betroffene gibt seine Sehstärke durch und schon bekommt er das Gewünschte.
So lief es auch jetzt beim Urlaub im "Sonnenberg"-Park: Menschen, die durch Schicksalsschläge in Not gerieten, bedürftige Personen und kinderreiche Familien meldeten sich bei Klumpp. Mal ausspannen, war ihr größter Wunsch. Klumpp prüfte die Angaben, suchte Sponsoren und jetzt, ein halbes Jahr später, konnte es losgehen.
Zusammenrücken
Dass in der Reisegruppe Deutsche, Philippinen, Türken und andere Nationalitäten zusammenkommen, findet er gut: "Wir müssen zusammenrücken, anders geht es nicht." Nur so lerne man, andere Mentalitäten zu verstehen.
"Meine Idee ist, mit jeder Aktion wieder einen Menschen zu gewinnen, der sich sozial engagiert. Dann würden wir eine sozialere Welt bekommen." Klumpp lacht fast entschuldigend: "Das ist halt mein Traum. Aber wer weiß?..."
© Fränkische Nachrichten, Samstag, 19.04.2014